Telematik in der Praxis 

Akteure im Gesundheitswesen

1. Rettungsdienst

Die integrierten Ortungs- und Navigationsgeräte in Rettungswagen können dazu beitragen, dass die Einsätze besser koordiniert und Wege optimiert werden. So kann vor allem Zeit, die die Rettungskräfte zu dem Unfallort brauchen eingespart werden. Durch die direkte Übermittlung von Daten über den aktuellen Gesundheitszustand des Patienten vom Unfallort zum Krankenhaus kann zudem dafür gesorgt werden, dass der zeitliche und organisatorische Ablauf im Krankenhaus verbessert wird. Dadurch, dass das Fachpersonal vor Ort bereits weiß in welcher Verfassung sich der Patient befindet, kann dieser im Idealfall schneller und adäquater versorgt werden. Durch eine Live-Schaltung von Ärzten zum Unfallort, wenn sie gebraucht werden, anstatt vor Ort sein zu müssen, kann zudem das Problem des Ärzte-Mangels in einigen Regionen Deutschlands entgegengewirkt werden .

2. Krankenhaus

Der Austausch von Daten innerhalb einzelner Abteilungen spart auf elektronischem Wege Zeit und vermeidet „Reibungsverluste“. Hinzukommt, dass eine Papierakte nur einmal weitergegeben werden kann, während die elektronische Akte von beliebig vielen Abteilungen gleichzeitig eingesehen werden kann. Chirurg, Anästhesist und die OP-Pfleger können sich gleichzeitig auf eine Operation vorbereiten. Jeder kann sich die Seiten ausdrucken, die er braucht. Und die Akte kann nicht verloren gehen, muss nicht aufwändig gesucht werden.

Vorteile sind außerdem schneller Datenaustausch und die Anwendung von Expertensystemen zur Entscheidungsfindung. 

3. Ambulanter Bereich

Wenn wir uns mit den Vorteilen in ambulanten Praxen befassen, sollten wir drei Bereiche voneinander trennen: Arzt- bzw. Facharztpraxen, Zahnarztpraxen und psychotherapeutische Praxen. Dies ist notwendig, weil diese Bereiche unterschiedlich arbeiten und unterschiedliche „Austauschbedürfnisse“ mit anderen Praxen oder Krankenhäusern oder  Behandlern haben.

Telematik in der Arztpraxis

Für die Arztpraxis stellt die Telematik viele Vorteile dar. Der hohe Austauschbedarf von Patientendaten, welcher häufig unabdingbar und häufig dringlich ist, kann durch die Telematik positiv beeinflusst werden. Der Patient kann keine Daten oder Unterlagen mehr vergessen oder verlieren, da diese auf der Gesundheitskarte gespeichert sind. Der Patient kann zusätzlich Daten wie regelmäßige Puls oder Blutdruckmessungen oder die Aufzeichnung eines Langzeit-EKGs auf der Karte speichern und so wichtige Informationen für den Behandler bereitstellen. Der Arzt hat dadurch weniger Arbeit und spart Zeit. Wichtige Ergebnisse können schneller ausgetauscht werden, da sie unmittelbar in der Patientenakte gespeichert werden und beim Arzt direkt wieder abgerufen werden können.

Telematik beim Zahnarzt

Ob die Telematik für Zahnärzte Vorteile bietet ist fraglich. Zahnärzte haben den geringsten Austauschbedarf, außer bei Röntgenbilder, die mit dem Kieferorthopäden ausgetauscht werden. Im Falle einer anstehenden Zahn-Operationen oder einer Zahnspange ist der Austausch zwar unabdingbar, aber in den meisten Fällen nicht dringlich.

Telematik in der psychotherapeutischen Praxis

Für Psychotherapeuten ist der Erhalt von Klinikberichten und Befunden von mitbehandelnden Hausärzten und Fachärzten wichtig, um sich ein vollständiges Bild der Krankheit und weiteren Einflussfaktoren zu machen. Vorbefunde geben einen Eindruck vom Verlauf der Krankheit und die Befunde somatischer Untersuchungen sind für die Diagnosestellung manchmal unabdingbar. Der Austausch mit dem behandelnden Psychiater ist besonders wichtig, um Wechselwirkungen von Medikament und Psychotherapie abzustimmen. In manchen Fällen ist eine Psychotherapie nicht ohne Medikation möglich und in anderen Fällen verhindert oder erschwert die Wirkung von Medikamenten den Therapieerfolg.

 

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