Gläserner Patient
Beim Besuch in einer Arztpraxis wird die Akte des Patienten aufgerufen. Der Arzt hat Einblick in vergangene Dokumentationen über Krankheiten. Das kann die Versorgung des Patienten verbessern, indem Doppeluntersuchungen vermieden werden. Das bedeutet aber auch, dass der Arzt auch Untersuchungen und Befunde sehen kann, die für ihn irrelevant sind. Für den Augenarzt ist der Befund vom Gynäkologen irrelevant, vielleicht sogar unangenehm. Besonders Diagnosen aus dem psychischen Bereich sind meist intim. Zu groß ist die Gefahr von Stigmatisierung. Das Vertrauensverhältnis zwischen Behandler und Patient ist damit untergraben.